metamorphosen

Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern – sprach Konfuzius – und dies ist wohl wahr. Metamorphosen umgeben uns in jeder Hinsicht – in der Mythologie, Musik, Literatur, Kunst, Botanik, Geologie – überall da, wo etwas mit Leben in Berührung kommt.

Einer der vielen Gedanken, die mich während des Arbeitens an diesem Zyklus beschäftigt, ist der Reichtum, die Ambivalenz und die Diversität unserer Empfindungen und Gedanken verbunden mit den äußeren Umständen. Wo beginnt Veränderung und ab wann wird sie sichtbar/spürbar? Stimmt der Gedanke: Am Anfang jeder Veränderung steht ein Leidensdruck oder eine Sehnsucht?

Wie so oft, wenn man sich in ein Thema vertieft, gibt es mehr Fragen als Antworten. Diese Ambivalenz ist in jedes der Bilder miteingeflossen, war auch immer wieder Herausforderung und der subtile Versuch einer Antwort zeigt sich in Farben, Formen und Konturen, in jeder einzelnen Linie – und sei sie noch so fragil.

Mit diesem Bilderzyklus möchte ich berühren, auch wenn Elias Canetti meinte, dass der Mensch nichts mehr fürchtet als die Berührung durch Unbekanntes. So wahr dies sein mag, so sehr hält es auch am Leben.

Nachfolgend ein Auszug aus meinen Arbeiten zwischen 2014 und 2021.                                                             

Das Leben hat viele Gesichter. Wir leben Geschichten, wir erinnern uns an Momente, Gefühlsfragmente aus dem Pool dessen, was einmal war. Vielleicht leben wir vorzugsweise und glücklicherweise im Moment, in nur diesem einen Moment und dann im nächsten und nächsten. Die Welt – unsere Welt – leuchtet noch, auch wenn sie sich irgendwann auflösen wird in einem Meer aus Geistern. Und heute zünden wir das Leben an! Und tragen unsere vielen Gesichter erhobenen Hauptes in den Tag.